CDU Trier-Stadt

Pressemitteilung Zukunftsbündnis Trier | Kurze Beine, kurze Wege

„Kurze Beine, kurze Wege“ – Stadtteilgrenzen beim Zuschnitt von Grundschulbezirken zukunftsorientiert berücksichtigen


Trier. Das Jamaika-Bündnis aus CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP kann den aufkommenden Unmut über die möglichen Anpassungen im Zuschnitt der Grundschulbezirke in Trier nachvollziehen und steht entschieden auf der Seite der jüngsten Schülerinnen und Schüler und ihren Familien. Zahlreiche Argumente untermauern die Forderung des Bündnisses, dass Grundschulkinder die Möglichkeit zum Schulbesuch im Stadtteil ihres Wohnortes zu haben, weshalb die Jamaika-Koalition im kommenden Stadtrat einen entsprechenden Antrag einbringen wird.


Der Vorschlag der Stadtverwaltung zu stadtteilübergreifenden Zuschnitten von Grundschulbezirken ruft nachvollziehbarer Weise bei den betroffenen Familien großen Unmut hervor. Dabei sind sie nicht alleine und können sich der Rückendeckung der drei Bündnispartner CDU, Grüne und FDP sicher sein. Die Risiken durch unzureichende Beachtung möglicher Auswirkungen – vor allem hinsichtlich sozialer sowie gesellschaftlicher Faktoren – werden stark vernachlässigt. Zudem können dadurch die Vereinsstrukturen in den Stadtteilen geschwächt werden.

Aktuell stehen insbesondere zwei Gebiete zur Diskussion:

- Zum einen stünden, ausgelöst durch die begrenzten Schülerkapazitäten in Trier-Feyen, beim Ansatz der Verwaltung erdrutschartige Anpassungen von Grundschulbezirken in Aussicht: Kinder aus Feyen sollten nach Heiligkreuz zur Grundschule; von dort wiederum würden Kinder nach Olewig geschickt werden.

- Zum anderen ist die Situation aber auch ohne diese Kettenwirkung in Ehrang nicht besser, von wo Grundschulkinder nach Biewer oder Pfalzel zugeteilt werden sollen. Kinder, die die Ehranger Kita besuchen, würden bei der geplanten Regelung vier verschiedene Grundschulen besuchen, was Freundschaften und soziale Kontakte zerstören könnte.

Dabei ist es ausgerechnet für die Kleinsten der Gesellschaft, „die Grundschulkinder“, immens wichtig, in einem stabilen und etablierten sozialen Umfeld aufzuwachsen. Wenn durch die Grundschulgrenzen deutlich größere Entfernungen und vor allem aber der Bruch sozialer Kontakte im Heimatstadtteil außer Acht gelassen werden, befürchtet das Bündnis dramatische Verwerfungen. Die sozialen Kontakte können hier nicht nur Freunde, sondern auch Familienkontakte wie zwischen Geschwistern unzureichend bis gar nicht zugelassen.


„Mit großer Freude nehmen wir zumindest die Bereitschaft der Verwaltung zur Kenntnis, gemeinsam mit dem Schulträgerausschuss nach machbaren Lösungen zu finden. Gerade wenn es um so junge Menschen geht, müssen wir ihnen doch das bestmögliche Gesamtpaket für eine Grundschule bieten. Dazu gehören sichere, bezahlbare und nachhaltige Zuordnungen“, geben die schulpolitischen Sprecher Isabell Meurer-Raskopf (CDU), Bernhard Hügle (Grüne) sowie Joachim Gilles (FDP), unisono zu Protokoll.

Am Beispiel in Feyen kann die Problematik einfach zusammengefasst werden: weiter steigende Schülerzahlen erfordern mehr Platz-/Raumkapazitäten. Diese hat die Feyener Grundschule nicht, sodass angedacht ist, über die Anpassungen der Grundschulbezirke auch Feyener Schüler teils nach Heiligkreuz zu schicken. Dort wiederum fehlende
Kapazitäten würden eine Anpassung in Richtung Olewig erfordern. Dieser Plan der Umverteilung durch angepasste Grundschulgrenzen erzürnt die Menschen in Feyen, Heiligkreuz und Olewig als Betroffene.

„Der Zuschnitt der Grundschulbezirke muss unbedingt Familienverhältnisse, die sozialen Ortsteilstrukturen und Verkehrswege berücksichtigen. Längere Schulwege stellen in vielen Fällen höhere Risiken oder Gefahren dar. Es darf einerseits nicht immer wieder die abnehmende soziale Bindung bei jungen Menschen kritisiert werden, wenn gleichzeitig solche Vorschläge gemacht werden. Konstruktive Lösungen sollten mit Eltern, Gremien und Ortsbeiräten vor der Umsetzung genau besprochen werden“, runden die Sprecher ihr Statement ab.

Letztlich sehen die Bündnispartner die problematische Tendenz, lediglich im Sinne der Verwaltung Lösungen zu suchen anstatt einer Verwaltung, die Probleme ihrer Bürger löst. Es wird dringend an den Antrieb aus dem Bündnisvertrag erinnert: „Verantwortung für Trier übernehmen“ betont Elisabeth Tressel (bildungspolitische Sprecherin der CDU). Neben all den genannten Aspekten muss auch die Nachhaltigkeit als ein möglicher Faktor genannt werden: sowohl hinsichtlich einer robusten sozialen Integration als auch durch möglichst kurze, ökologische und kostenoptimierte Anreisen zur Schule.

„Es müssen die Ursachen, zumindest temporär, für die fehlenden Raumkapazitäten gelöst werden anstatt Symptomkosmetik zu betreiben. Der Feyener Ortsbeirat sprach sich bereits im Oktober einstimmig für die Einbeziehung eines bis dato nichtöffentlichen Weges an der Schule ins Schulaußengelände zur Erweiterung des Schulhofes aus, genauso wie zu finanziellen Umschichtungen für Fahrradstellplätze. Nun brauchen wir Lösungen inklusive der Zusage für die 5-zügige erste Klasse auch im neuen Jahr!“, äußern sich Feyens stellvertretende Ortsvorsteherin Elisa Roth-Walraf (Grüne) und Christoph F. Selbach-Schneider (Vorsitzender CDU Feyen-Weismark).

"Ich freue mich, dass die Änderung der Grenzen der Grundschulbezirke auf Wunsch der Koalition im Stadtrat nicht kommen soll. Der ursprüngliche Vorschlag wurde die Familien in Heiligkreuz vor große Herausforderungen stellen und den Schulweg für viele Kinder unnötig verlängern und unsicherer machen. Es ist ein wichtiges Signal für die Sicherheit und das Wohl der Kinder und Familien in Heiligkreuz“, so Dr. Berenice Neumann (FDP-Ortsbeiratsmitglied in Heiligkreuz).

Im Falle von Ehrang fehlen lediglich zwei Klassenräume, um hier die Dreizügigkeit der Grundschule räumlich sicherstellen zu können. Seitens der Schule und des Ortsbeirates/Ortsvorstehers lag ein Vorschlag zur Anmietung von Räumlichkeiten in unmittelbarer Nachbarschaft zur Schule vor. Wir fordern, diese kostengünstige und praktikable Lösung ernsthaft zu prüfen. Wir würden es als unzumutbar empfinden, wenn Grundschulkinder nach einer Schulbezirksgrenzänderung nur durch Umsteigen per Stadtbus die Grundschule in Pfalzel erreichen könnten. Die Ehranger Grundschule leistet hinsichtlich der Integration/Förderung von nicht muttersprachlichen Kindern hervorragende Arbeit und sollte daher nicht durch eine Änderung der Schulbezirksgrenzen geschwächt werden.